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29.08.2025
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Index chronologisch
Index A-Z |
Punktlegende |
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2025
3. Quartal |
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SUZANNE VEGA
Flying With Angels
CD, Vinyl
Vinyl: Cooking Vinyl COOKLP943X
CD: Cooking Vinyl COOKCD943
(2025)
Länge: 37:32
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Tracks:
1. Speakers' Corner
2. Flying With Angels
3. Witch
4. Chambermaid
5. Love Thief
6. Lucinda
7. Last Train From Mariupol
8. Alley
9. Rats
10. Galway
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Musik-Art: Singer-Songwriter-Rock |
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Conny's Kritik: |
Auf Suzanne Vega’s 10. Studioalbum sollen ihre Songs die allgegenwertigen Lebensprobleme vermitteln, wo es um Kampf, Überleben, gewinnen, verlieren und gegenseitigem Helfen geht.
Die unverwechselbare Altostimme der 65-jährigen New Yorkerin wird von Gerry Leonard (Keys, Guitars, Backing Vocals, Producer), Jeff Hill (Bass), Aaron Johnston (Drums, Percussion), Daniel Mintseris, Jamie Edwards (Keys), Gunnar Olsen (Percussion) und Catherine Russel mit Ruby Froom (Backing Vocals) begleitet.
Das Album beginnt mit „Speakers’s Corner“ („…der Weltuntergangsprophet, dessen Worte alle wahr geworden sind…“), ein flotter Rock-Popsong, wo auch Suzanne Bass spielt. „Flying With Angels“ („…ich weiß nicht, wie es passiert ist, plötzlich bin ich im Himmel…“) ist eine träumerische Midtempo Rock-Ballade, wogegen „Witch“ („…ich fühle, wie die Luft knochenkalt wird…“) anfangs ein langsamer Folksong, sich dann doch zu einem flotten, rauen Rocksong entwickelt. „Chambermaid“ ist eine Bearbeitung von Bob Dylan's "I Want You" („…an meinem freien Tag spuke ich in den Docks…“) und wird hier als eine flotte Folk-Rock-Ballade vorgetragen, Suzanne imitiert dabei stellenweise Bob Dylan’s Sprechgesang. „Love Thief“ („…ich bin der Liebesdieb, und ich komme für dich…“) gerät als Midtempo Popsong sehr funkig und leicht jazzig, der nachfolgende „Lucinda“ („…sie ist ein Dusty Springfield des Südens…“) gerät sehr flott als rauer Rocksong. „Last Train From Mariupol“ („…die ganze Menschheit ist auf der Flucht…“) manifestiert sich als Folk-Ballade sehr dramatisch und bildet den Glanzpunkt des Albums. „Alley“ („…wie Marc Chagall in Liebe werde ich mich bewegen…“) ist ein flotter Folk-Rock-Popsong und „Rats“ („…sie kämpfen auf der Straße, Teil der COVID-Landschaft…“) sehr simpel und schnell-rockig gerät. „Galway“ („…wir wissen, dass die Winde der Zeit ein Geheimnis in sich bergen…“) zum Schluss beendet sanft als Folk/Country-Ballade das Album.
Dank der passablen Produktion von Gerry Leonard wirkt das sehr abwechslungsreiche Album nie überfrachtet und ist angenehm entschlackt, und die überraschend sehr rockige Auslegung des Albums entwickelt sich niemals zu einem Soundkiller. Auch Suzanne’s solider, extravaganter Alto-Gesang hat in Verbindung mit interessanten, unkonventionellen Lyrics einen hohen Anteil daran.
Bewertung:
8-10 Punkte (von 12)
Klang:
8 Punkte (von 12)
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FELIX KLIESER
DEUTSCHE RADIO PHILHARMONIE SAARBRÜCKEN
JAMIE PHILLIPS
Northern Colours
CD
CD: CBerlin Classics/Edel 885470032481-0303248BC
(2025)
Länge: 59:11
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Tracks:
ROLF MARTINSSON: Soundscape - A Walk In Colours Op. 118
1. Part 1 (1)
2. Part 2 (2)
3. Part 3 (3)
EDVARD GRIEG: Peer Gynt Suite Nr. 2 Op. 55 (Auszug)
4. Solveigs Lied
KURT ATTERBERG: Konzert für Horn und Orchester a-moll
5. Allegro pathetico (1)
6. Adaigo (2)
7. Allegro molto (3)
JEAN SIBELIUS: Lemmikäinen Op. 22 (Suite für Orchester - Auszug)
8. Der Schwan von Tuonela (2)
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Musik-Art: Klassik |
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Conny's Kritik: |
Felix Klieser ist ein preisgekrönter, deutscher Hornist und wurde 1991 in Göttingen ohne Arme geboren. Trotzdem erhielt er schon mit fünf Jahren den ersten Unterricht und spielte die Horn-Ventile mit den Zehen seines linken Fußes, wobei das Instrument auf einen speziellen, für ihn entwickelten Metallständer befestigt ist. Schon mit 13 studierte er als Jungstudent an der Musikhochschule Hannover und 2010 folgte sein reguläres Studium. Danach konzentrierte er sich als Horn-Solist in Deutschland und den Nachbarländern. 2019 spielte er sämtliche Konzerte für Horn und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam mit der Camerata Salzburg ein.
Jetzt widmet er sich mit seinem neuen Album den nordischen Komponisten: den Schweden Rolf Martinsson und Kurt Atterberg, dem Norweger Edvard Grieg und Finnen Jean Sibelius.
Sein gekonnt virtuoses und sehr warmes Hornspiel wirkt nie überbetont und spielt immer harmonisch im Einklang mit dem auch hervorragenden Orchester, das von dem englischen Star-Dirigent Jamie Phillips geleitet wird.
Ein klassisches Horn-Album der Extraklasse eines außergewöhnlichen Musikers.
Bewertung:
10 Punkte (von 12)
Klang:
10 Punkte (von 12)
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TAJ MAHAL & KEB' MO'
Room On The Porch
CD, Vinyl
CD: Concord Records BODWG3ZWWL
Vinyl: Concord Records CRE02937
(2025)
Länge: 43:44
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Tracks:
1. Room On The Porch (feat. Ruby Amanfu)
2. My Darling My Dear
3. Nobody Knows You When You're Down And Out (Cover von Jimmy Cox)
4. She Keeps Me Movin'
5. Make Up Your Mind
6. Thicker Than Mud
7. Junkyard Dog
8. Blues'll Give You Back Your Soul
9. Better Than Ever (feat. Wendy Moten)
10. Rough Time Blues (Cover von Jontavious Willis)
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Musik-Art: Blues, Folk, Americana |
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Conny's Kritik: |
Acht Jahre nach dem Erfolg ihrer ersten, gemeinsamen Kollaboration „TajMo“ schufen TajMahal und Keb‘ Mo“ wieder mal ein interessantes Blues/Folk/Americana-Album, das niemals eintönig klingt und wie Keb‘ Mo’s letztes 2022er Soloalbum „Good To Be…“ zart mit Pop-Elementen aufgefrischt ist.
Begleitet werden sie von Brian Allen (Bass), David Rodgers (Orgel, Synths), Jeneé Fleenor (Violine), Kevin Roosevelt Moore II (Drums) und Robbie Brooks-Moore (Backing Vocals).
Das Album wurde in nur zwei Wochen aufgenommen und beginnt mit dem Midtempo-Country-Folk „Room On The Porch”, wo Ruby Amanfu mitsingt. Danach folgt “My Darling My Dear” als freundliche Midtempo-Folk-Ballade, die langsame Blues-Folk-Ballade „Nobody Knows You When Your’re Down And Out“ ist eine besinnliche Coverversion von Jimmy Cox und das nachfolgende „She Keeps Me Movin’” wird sehr flott als Blues-Folk-Pop vorgetragen. „Make Up Your Mind“ ist eine optimistische Midtempo-Folk-Americana-Ballade, wogegen “Ticker Than Mud” als flotter Folk-Pop-Rock etwas zu konventionell gerät. Besser wieder „Junkyard Dog“ als Midtempo-Blues-Folk-Rock- Thriller, danach eigentlich der beste Song des Albums „Blues Il Give You Back Your Soul“ als Midtempo-Blues-Jazz-Song mit Saxofon-Solo. „Better Than Ever“ ertönt in flotter Folk-Blues-Pop-Soul-Qualität und am Schluss wird’s in „Rough Time Blues” ziemlich traditionell als rauer und knurriger Akustik-Blueser nur mit Akustikgitarren begleitet.
Kein durchgängig erstklassiges, aber durchaus noch sehr hörenswertes Album der alten Blues-Legenden, wo bei jedem Song die lockere und unbeschwerte Atmosphäre der Aufnahme direkt präsentiert wird.
Bewertung:
8-10 Punkte (von 12)
Klang:
9 Punkte (von 12)
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JOE LOVANO
MARCIN WASILEWSKI TRIO
Homage
CD, Vinyl
CD: ECM Records 7567799
Vinyl: ECM Records 7567807
(2025)
Länge: 38:59
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Tracks:
1. Love In The Garden
2. Golden Horn
3. Homage
4. Giving Thanks
5. This Side - Catville
6. Projection
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Musik-Art: Jazz, Freejazz |
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Conny's Kritik: |
Joe Lovano ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und wurde Ende 1952 in Cleveland, Ohio geboren. Er nahm an Woody Hermans Jubiläumstournee 1976 in der Carnegie Hall teil, u. a. arbeitete er auch mit der Sängerin Judi Silvano zusammen, die er später auch heiratete. Auch Mel Levis, Elvin Jones, Carla Bely, Lee Konitz, Charlie Haden, Dave Bruebeck und viele andere Jazzgrößen waren seine Mitstreiter.
Sein erstes Album, „Tones, Shapes and Colours“ erschien 1985 und jetzt kommt mit „Hommage“ sein 35. Werk heraus, nach dem 2023er-Album „Trio Tapestry: Our Daily Bread“.
Die Aufnahme entstand Ende 2023 bei einer Studio-Session im New Yorker Jazzclub „Village Vanguard“, wo er mit dem polnischen Marcin Wasilewski-Trio dieses sehr atmosphärisch leichte und ungemein träumerisches Album aufnahm. Joe Lovano spielt dabei Tenor Saxofon, Tarogato und den Gong, Slawomir Kurkiewicz den Akustik Bass, Michal Miskiewicz Schlagzeug und Marcin Wailewski das Piano.
Das Album startet mit dem langsamen und gefühlvoll, zarten „Love In The Garden“, ein Jazz-Ballade mit Piano-Solo und mit Sax-Thema. Danach folgt die über 10-minütige langsame Jazz-Ballade „Golden Horn“, auch ein Sax-Thema, dann Sax-Solo, Piano-Solo und Sopran-Sax-Solo. „Homage“ ist ein zerbröckelter Free-Jazz, wo alle Musiker mit Solis brillieren. In dem kurzen mystischen „Giving Thanks“ hört man Joe Lovano allein am Saxofon, wobei das über 12-minütige „This Side- Catville“ in zwei Abschnitte geteilt ist: dem 1. als fulminantes Freejazz-Drama und dem 2. als melodiöse Jazz-Ballade mit erstklassigen Pianosolo. „Projection“ am Schluss gerät mit 2 Minten sehr kurz, wobei nur Percussions und Gong den Ton angeben.
Eine sehr gut gelungene Fusion aus sanftem, melodiösem Jazz und Freejazz, wo das Marcin Wailewski-Trio brilliert,.
Zudem noch ein Ohrenschmaus für den Klangästheten.
Bewertung:
9-10 Punkte (von 12)
Klang:
11 Punkte (von 12)
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TETRA BRASS
Metall
CD
CD: Simoc Records
(2025)
Länge: 48:15
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Tracks:
1 - 10: LEOS JANACEK: Auf verwachsenen Pfade (1911)
11 - 13: CLAUDE DEBUSSY: Trois Chansons de Charles d'Orleans (1908)
14 - 21: ANTON SIMON: 22 Petits Morceaux (1887)
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Musik-Art: Blechbläser-Klassik |
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Conny's Kritik: |
Tetra Brass wurde im Jahr 2018 gegründet und besteht aus Luca Chiché (Trompete), Aljoscha Zirow (Tompete), Christian Traute (Posaune) und Jakob Grimm (Bass Posaune). Dieses neue und relativ noch unbekannte Bläserquartett ist spezialisiert auf die Entdeckung und Entstehung von Kammermusik für Blechbläser, studierte 2020 Kammermusik in München und nahm 2022 an Projekten der European Chamber Music Academy teil. Sie gewannen mehrere 1. Preise und präsentieren nun ihr 1. reguläres Album mit dem sinngemäßen Namen „Metall“, wo sie mit 21 kurzen Instrumentals 3 Komponisten die Ehre geben: Dem tschechischen Komponisten Leos Janaceks (1901-1911) in dem Klavierwerk „Auf verwachsenen Pfade“ von 1911, dem französischen Komponisten und Pianisten Claude Debussy (1862-1918) in dem Chorwerk „Trois Chansons de Charles d’Orleans“ von 1908 und dem russischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Anton Simon (1850-1916) in der romantischen Komposition „“22 Petits Morceaux" von 1887.
Wer Blechbläser-Klassik liebt wird hier begeistert sein: Tetra Brass ist ein perfekt eingespieltes Team und verarbeitet bei allen 3 Werken, die in Miniaturen präsentiert werden, die kleingliedrige Matrik der Musikwerke sehr gekonnt auf bläsertechnisch hohem Niveau mit ungemein präzisem Timing.
Ihr beseeltes und sehr engagiertes Musizieren in Verbindung mit gekonnter Arrangierkunst macht Lust auf mehr "Tetra Brass".
Bewertung:
9-10 Punkte (von 12)
Klang:
9 Punkte (von 12)
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MOSES YOOFEE TRIO
MYT
Digital, Vinyl, CD
CD: Inpartmaint, Vinyl: Leiter
(2025)
Länge: 36:23
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Tracks:
1: Into You
2. Ridgewalk
3. Green Light (feat. Enny)
4. Bond
5. Gemini
6. Till Tomorrow
7. Apr4 Session (Take 2)
8. Trust
9. Push
10. Show Me How
11. Deep
12. This Could Be The End
13. Whip.wav
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Musik-Art: Jazz verbindet sich mit Hip-Hop |
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Conny's Kritik: |
Der Kopf dieses neuartigen, fast schon revolutionären Jazz-Trios ist der Pianist Moses Yoofee, der schon lange in der Jazz-Szene aktiv ist und bereits mit 14 Jahren vom Tagesspiegel als „junges Jazzgenie“ bezeichnet wurde. Zusammen mit Noah Fürbringer (Schlagzeug) und Roman Klobe (Bass) erschuf er nach dem Minialbum „Ocean“ von 2023 jetzt mit „MYT“ ein Album, das endlich das ganze Können dieses sehr interessanten Trios präsentiert.
Das ganze Album klingt wie eine sehr gut gelungene Symbiose aus Jazz, Hip-Hop und Electro-Pop, in einer wahnwitzig pulsierenden Intensität. Dabei angereichert mit Funk- und Soul-Elementen, wobei in „Green Light“ Rapperin Enny als Gast auftritt. Etwas aus dem sehr Rhythmus-betonten Rahmen fällt „Deep“ als schneller Rock-Jazz mit Saxofon-Solo.
Bandleader Moses Yoofee spielt ungemein feine Piano-Tupfer mit repetitiven Motiven, die mit Keyboard- und Synthi-Effekten angereichert werden. Bassist und Gitarrist Roman Klobe zupft einen ungemein virtuos gespielten Bass, und zu guter Letzt sorgt Noah Fürbringer am Schlagzeug für einen pulsierend rhythmischen Jazz-Hip-Hop-Sound.
Ein sehr erquickliches Jazz-Album in jugendlicher Form mit modernen Rhythmen, wo der konservative Jazzhörer etwas die Nase rümpft, der weltoffene aber wohlwollend Gefallen findet.
Bewertung:
9 Punkte (von 12)
Klang:
9 Punkte (von 12)
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DANIEL BENYAMIN
Eral Fun
Digital, Vinyl, CD
CD + Vinyl: Ghost Palace Recordings GP005
(2022)
Länge: 45:48
Medien bei "bandcamp" bestellen!
Tracks:
1: Digital Lovers
2. Get Rid Of Me
3. This World Is Too Messied Up For Someone Like You
4. I Gotta Know
5. Lights Go Out Tonight
6. Shine Tonight
7. Why Do You Look So Sad When Your Smile
8. Angel In Danger
9. I Don't Care (I Can Live Without It)
10. Gone
11. Smile Somehow
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Musik-Art: Alternative/Indie Pop-Rock |
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Conny's Kritik: |
Daniel Benyamin ist ein deutscher Sänger, Songwriter, Komponist und Multiinstrumentalist. Geboren wurde er 1979 und machte schon als Kind erste Erfahrungen mit Musik-Aufnahmeverfahren. 2003 startete er seine Solokarriere und veröffentlichte fünf EP’s im Eigenvertrieb, danach 3 Alben beim deutschen Indielabel „Haldern Pop Recordings“. Danach war er bis 2017 als Schlagzeuger mit der Band „Jumbo Jet“ unterwegs. 2022 erschien sein bisher letztes Album „Eral Fun“ auf seinem eigenen Musiklabel „Ghost Palace Records“, das hier besprochen wird.
Zumeist allein eingespielt, wird hier lupenreiner Alternative/Indie-Pop-Rock dargeboten, den man schon längst u. a. von „Coldplay“ kennt, wo dabei Daniel Benyamin’s Gesang im Bariton und Tenor etwas an deren Sänger Chris Martin erinnert.
Die Songs handeln von der Diskrepanz aus Freude und Tod, wo der Startsong „Digital Lovers“ als flotter und leicht funkiger Indie-Popsong dieses Thema besonders behandelt und so verheißungsvoll das Album einleitet. In „Get Rid On Me“ wird’s rockiger, es ist ein rauer Indie-Po-Rock im Midtempo, in „This World Is Too Messied Up For Someone Like You“ wird’s flotter als sehr eingängiger Pop-Rock. In „I Gotta Know“ erlebt man einen sehr rhythmischen Midtempo-Pop-Rock, „Lights Go Out Tonight“ danach ist eine sehr gefühlvolle Midtempo-Pop-Rock-Ballade. In „Shine Tonight“ wird’s leicht jazzig als mystischer Indie-Pop-Rock, „Why Do You Look So Sad When Your Smile“ danach ist wieder sehr eingängig als flotter Pop-Rocksong. „Angel In Danger“ gerät sehr rau als Indie-Pop-Rock, „I Don’t Care (I Can Live Without It)“ präsentiert sich als Mindtempo-Indie-Rock. In „Gone“ wird’s wieder sehr mystisch als langsamer, psychedelischer Indie-Rock und der Schlusssong „Smile Somehow“ gerät als langsame Pop-Rock-Ballade mit seinen 7 Minuten etwas überlang.
Klangtechnisch wird man an das Soundgewand der frühen 1980er-Jahre erinnert, es dominieren verträumte Synthesizer, verhallte Drums und Effekt-getrimmte Gitarren mit sehr rhythmischem Bass. Also nicht viel Neues, trotzdem gut gemachter deutscher, englischsprachiger Indie-Pop-Rock mit progressivem Touch.
Bewertung:
8 Punkte (von 12)
Klang:
8 Punkte (von 12)
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HATTLER
Happy Birthday Baby
And All The Best Of 25 Years
Digital, Vinyl, CD
CD + 2 x Vinyl: 36 Music/Broken Silence, CD: CD36135
(2025)
Länge: 79:43
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Tracks:
1: Happy Birthday Baby
2. Swipe
3. Teaser Live)
4. All Rite (Live)
5. C64 (Anniversary Version)
6. Rainy May (Anniversary Version)
7. Sunny Jay (Anniversary Version)
8. Sol Low (Piano Version)
9. Dimitri (Anniversary Version)
10. The Kite (Anniversary Version)
11. Silent Surveyor (Anniversary Life Version)
12. Believer (Anniversary Version)
13. Scion (Unreleased Version)
14. Fine Days (Anniversary Life Version)
15. Sliding In Slomo (Live)
16. Mountain Bike (Live)
17. Delhi News (Anniversary Life Version)
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Musik-Art: Fusion-Electronica-Dance |
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Conny's Kritik: |
Zum 25. Jubiläum seines Projekts „Hattler“ gibt sich das mittlerweile 73-jährige KRAAN-Dinosaurier Hellmut Hattler auf „Happy Birthday Baby“ ziemlich tanzfreudig.
Eine exzellent aufgenommene klangstarke Retrospektive mit 17 Titeln auf knapp 80 Minuten, wo natürlich Hellmut’s Basssound im Vordergrund steht. Da mischen sich sehr rhythmusbetonte Dance, Electronica, DUB, und RAP-Elemente mühelos mit Soul, Jazz, Funk und Rock zusammen, leicht psychedelisch mit World-Ethno-Einflüssen verfeinert.
Hellmut Hattler’s sehr virtuos gespielter Bass wird von Oli Rubow am Schlagzeug und Torsten De Winkel an der Gitarre begleitet und für den warmen soulmäßigen Gesang ist meist Jazz-Professorin Fola Doda verantwortlich, weitere Musiker sind z. B. Martin Kasper, Keyboards, Joe Kraus, Trompete und Sandie Wollasch, Vocals.
Herausragende Songs sind „Sunny Jay“ als Soul-Jazz mit Electronica und World-Elementen verfeinert, „Fine Days“ Live als Soul-Funk-Ballade mit Fola Dada als Sängerin und nur von Hellmut Hattler sehr virtuos am Bass begleitet sowie das Schluss-Live-Instrumental „Delhi News“ im flotten Wolrd-Ethno-Dance-Jazz-Gewand.
Seine Virtuosität am Bass hat Hellmut Hattler auch mit 73 Jahren nicht verloren, seine Musikgeschmack-Aktualisierung auf die heutige Zeit auch nicht.
Das mag den einen, älteren Fan etwas zu Dance-lastig sein, den anderen, mit der Zeit gehenden und aufgeschlosseneren Freak gerade richtig.
Bewertung:
7-10 Punkte (von 12)
Klang:
9-10 Punkte (von 12)
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FRED HERSCH
The Surrounding Green
Digital, Vinyl, CD
CD : ECM Records 7534291, Vinyl: ECM Records 7534422
(2025)
Länge: 41:29
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Tracks:
1: Plainsong
2. Law Years (by Ornette Coleman)
3. The Surrounding Green
4. Palhaco (by Egberto Gismonti)
5. Embraceable You (by George Gershwin)
6. First Song (by Charlie Haden)
7. Anticipation
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Musik-Art: Jazz |
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Conny's Kritik: |
Fred Hersch ist ein amerikanischer Jazzpianist- und Komponist und wurde 1955 in Cincinnati/Ohio geboren. Er war Begleitmusiker verschiedener Jazzgrößen, wie z. B. Charlie Haden, Gary Burton, Art Farmer oder Stan Getz. Als Grenzgänger zwischen Jazz und Klassik bekannt, wurde er schon zehnmal für den Grammy nominiert und 2016 von der „Jazz Journalists Association“ als Jazzpianist des Jahres ausgezeichnet.
Jetzt erscheint mit „The Surrounding Green“ sein 21. Album seit 1988, begleitet wird er von Drew Gress am Akustik Bass und Joey Baron am Schlagzeug.
Die insgesamt 7 Tracks des Albums beinhalten auch 4 sehr gelungene Fremdkompositionen, „Law Years“ von Ornette Coleman, „Palhaco“ von Egberto Gismonti, Gerorge Gershwin’s „Embraceable You“ und „First Song“ von Charlie Haden mit 2-minütigen Bass-Intro. Auch die Eigenkompositionen können sich hören lassen: „Plainsong“ als sanft-und träumerische Pianoballade, „The Surrounding Green“, auch langsam und sanft und zum Schluss das flotte „Anticipation“ mit Schlagzeug-Intro.
Fred Hersch entlockt dem Flügel wunderhaft die Töne: Sehr differenziert und virtuos, sehr dynamisch mit leicht- klassischer Motivik ausgeschmückt mit Erinnerungs-Momenten an Thelonious Monk. Drew Gress und Joey Baron musizieren dabei meisterlich als Begleitmusiker harmonisch/entspannt und verhelfen dem ganzen Werk den Sprung auf den Thron der besten Jazzalben des Jahres.
Bewertung:
10 Punkte (von 12)
Klang:
10 Punkte (von 12)
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REINHOLD HEIL
Freiheit, Geilheit, Männlichkeit
Digital
Künstlerhafen/Kontor New Media
(2025)
Länge: 59:45
Digital bei "qobuz" kaufen!
Tracks:
1: BRO
2: Die Ballade von Incel
3. Aschebeschää
4. NFT
5. Schülstiges Pathos
6. Weg da, weg da
7. Besteuert die Kirchen
8. Dick
9. Corona
10. Ich föne meinen Bart
11. Serielle Monogamie
12. Hut aus Alu
13. Tapfer, tapfer
14. Tschüss Mama
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Musik-Art: Electro-Pop mit Rock und Reggae |
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Conny's Kritik: |
Reinhold Heil war mal Tastendrücker bei Spliff und der Nina Hagen Band, jetzt veröffentlicht er nun mit 70 Lebensjahren sein erstes Soloalbum auf Deutsch, nur einmal wird‘s in „NFT“ englisch und sogar hessisch-platt auf „Aschebeschää“. Größtenteils bestimmt sein RAP-Sprechgesang und programmierte Synthesizer das Soundgeschehen, lediglich im eigängigen „NFT“, „Schwülstiger Pathos“ und „Tapfer, tapfer“ wirkt seine Singstimme melodischer. Ein Soloalbum im sprichwörtlichen Sinne: Er spielt alle Keyboards, programmiert, fügt Samples ein und singt alle Songs incl. dreistimmingen Chor. Beste Songs sind „Tschüss Mama“ am Schluss, eine traurig- sphärische Pop-Ballade und „Tapfer, tapfer“ als Liedermacher-Folk-Ballade im Akustik-Gitarrensound. Alle anderen Songs sind mehr stoische Elektro-Pop-Kracher, die sich mit dem Phänomen der aufkeimenden "Neuen Männlichkeit“ mehr oder weniger beschäftigen. Sehr aktuelle Gesellschaftliche Kirchenkritik gibt’s in „Besteuert die Kirchen“ und Reggaehaft wird’s in „NFT“, wo englischer Sprechgesang vorherrscht. Der Elektro-Popper „Aschebeschää“ wird in Hessisch-Platt vorgetragen und sehr rockig wird’s in „Dick“ im vorherrschenden E-Gitarrensound.
Wer Reinhold‘s Spliff-Hit von 1982, „Das Blech“, mag, wird mit diesem quietschlebendigem Synth-Pop-Album mit RAP-Touch eine Freude haben. Zudem es mit zeitgemäßen Texten stets aktuell an die heutige Zeit anknüpft.
Fans können sich freuen: Kommendes Jahr soll sein englischsprachiges Album aus dem Jahr 1996, das dreißig Jahre in der Schublade lag, veröffentlicht werden.
Bewertung:
7-9 Punkte (von 12)
Klang:
8 Punkte (von 12)
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