Last update: 23.09.2023 |
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Meine momentanen "Non-Chicago" Rezessionsalben |
Conny's Punktlegende |
2003 1. Quartal |
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SALLY NYOLO
Songs: |
Musik-Art: Afro-Folk-World-Pop |
Conny's Kritik: |
Die kameruanische Sängerin Sally Nyolo vollbringt mit ihrem vierten Album „Zaione“ die
Kunst, traditionelle afrikanische Musik so mit Reggae, Rumba, Latino und Pop
zu vermischen, ohne dabei irgendwie
zu kommerziell
zu
wirken
und
trotzdem
die
ganze
Synthese
interessant
in Pop-Ohren klingen zu lassen: Das Ergebnis ist ihr entwickelter Afro-Folk. |
Bewertung: |
NORAH JONES
Tracks: |
Musik-Art: Vokal-Folk with Blues, Soul and Jazz |
Conny's Kritik: |
Für
mich schon die Meisterin des schemenhaften, blues-jazzigen Pianospiels,
die schöne Tochter des legendären indischen Sitar-Spielers
Ravi Shankar verzaubert mit sanft soulig jazziger Stimme den anspruchsvollen
Zuhörer und bietet mit ihrem ersten „echten“ Album
eine Mischung aus ruhigen Blues-Soul- angehaucht mit Jazz und Folk-Country.
Ich spreche von der Grammy Award- Abräumerin Norah Jones, die hier
mit Akustik-Profis wie Lee Alexander, Brian Blade, Dan Rieser oder Tony
Scherr zusammenarbeitet, die Leitung übernahm Producer-Ass Arif
Mardin. Ob der Folk-Jazz-Song „Don’t Know Why“, die
Folk-Ballade „Seven Years“, der formidable Smooth-Jazzer
„Cold Cold Heart“, der Soul-Blueser “Turn Me On”,
alle 14 Songs dieser Platte strahlen eine ungemeine Gelassenheit aus
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Bewertung: |
MAIA SHARP
Tracks: |
Musik-Art: Womenpower-Rock |
Conny's Kritik: |
Die 31jährige Tochter der Nashville-Ikone Randy Sharp (Songs für Emmylou Harris, Dolly Parton, Linda Ronstadt u. a.) präsentiert hier nach „Bounce“ und „Hardly Glamour“ ihr drittes Album und überrascht mit abwechslungsreichen „Womenpower-Rock“. Der Ausdruck „Womenpower-Rock“ ist hier schon berechtigt, denn das Multitalent Maia Sharp beherrscht neben ihrer warmen, klaren Stimme auch noch Gitarren, Piano, Blasinstrumente, Percussions und elektronische Loops. Als weitere Musiker fungieren noch ihr Vater Randy Sharp (Gitarren, Mandoline, Background Vocals), Ron Manaog (Drums), Michael Elizondo (Bass) und andere. Das Album startet mit „Crimes Of The Witness“, ein rauher USA-Social-Critic-Rocker, sehr pulsierend mit Bläser und einem Saxsolo von Maja. „Willing To Burn“ ist eine lebhafte Rock-Ballade mit Sax-Feeling und „Long Way home“ eine melancholische Rock-Ballade. Nicht so ganz inspiriert die Rock-Ballade „Sinners“, aber der jazzig- angehauchter House-Rocker „Crooked Crown“ mit Saxsolo und Loops entschädigt wieder vollends. Die psychedelische Streicher-Rock-Ballade „Lightning“ mit meditierenden Percussions-Fundament setzt Akzente und die Folk-Rock-Ballade „One Good Reason“ verwöhnt violinenbetont den Zuhörer. Der nachfolgende lustige Country-Folk-Rocker „Happiness“ verbreitet ungemeines Banjo-Feeling, während „Understudies“ etwas blutarm und dramatisch als Streicher-Ballade die Stimmung wieder bändigt. „Your Own Justice“ kommt abwechslungsreich als Rock-Ballade daher, auch „You Can’t Lose Them All“ treibt als solider Folk-Rocker ungemein an. Der Schlusssong „Ghosts“ ist eine knapp einminütige Nostalgie-Rückblende, wo Maja (von Vater Randy begleitet) als Kleinkind ihr gesangliches Können beweist. Art Garfunkel
sagte es: „In der Tradition von Bonnie Raitt, Christinie McVie,
Shawn Colvin, Sarah McLachlan….. jetzt folgt Maia Sharp.“
Und das sehr eindrucksvoll. |
Bewertung: |
CALEXICO
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Songs: |
Musik-Art: Country-Latino-Rock |
Conny's Kurz-Kritik: Wie ein Soundtrack klingt Calexicos neuestes Werk, viele Songs sind Instrumentals und man kann sich diesen Sound ohne Bedenken auch im Kino zum Western-Background gut vorstellen. Ob man diese Musik auf „Feast Of Wire“ als „Countryrock“, „Folk-Country-Pop“ oder Mexican-Latino-Pop bezeichnen soll, sei dem jeweiligen Musikkenner überlassen, jedenfalls ist es ein Gemisch von alledem. Die Band besteht aus Joey Burns (Gitarren, Bass, Accordion, Percussion, Cello, Keyboards), John Convertino (Drums, Percussion, Piano), Paul Niehaus (Pedal Steel), Jacob Valenzuela (Trumpet), Martin Wenk (Trumpet, Accordion) und Volker Zander (Bass). Gastmusiker wirken auch mit, wie z. B. Ed Kay (Flute) oder Jeff Marchant (Trombone). Glanzpunkte dieser Scheibe sind „Black Heat“, ein Mystery-String-Pop-Rocker mit unheimlichen Streichern, die an das E.L.O- Album „Eldorado“ erinnern sowie „Woven Birds“ eine psychedelische Folk-Pop-Ballade mit Cello Hintergrund. Die Instrumentals reichen von Mexican-Country („Petita“), psychedelischen Pop („Attack El Robot! Attack!“) bis hin zum Cool-Jazz („Crumble“). Eine schon interessante Angelegenheit außerhalb des üblichen Mainstream-Pop mit Bläsern, Streichern, Cellos, Akustik und Steel-Gitarren, Klangeffekten und melancholischen Gesang. |
Bewertung: |
HUGO WOLF
Lieder: |
Musik-Art: Romantische Vokal-Klassik mit Piano |
Conny's Kritik: Der spätromantische Liedmeister Hugo Wolf schuf neben über 300 Liedern auch Orchestermusik (wie die Symphonische Dichtung „Penthesilea“) und eine Oper („Der Corregidor“). Mit der Arbeit zum „Italienischen Liederbuch“ begann er 1890. Hier auf dieser CD sind 46 Gedichte dieses „Italienischen Liederbuches“ vertont, die Texte stammen von Paul Heyse, dem Literaturnobelpreisträger des Jahres 1910. Wolf verzichtete vollkommen bei diesen Liedern auf folkloristische Details. Er vertonte die Gedichte, als stammten sie von einem deutschen Lyriker. Die zumeist kurzen Gedichts-Lieder handeln von den vielen Variationen des universalen Themas Liebe, pointenreich, mit Witz und Ironie, mal melancholisch und auch feierlich huldigend. Gesungen werden
diese Lieder von der Star-Sopranistin Christiane Oelze und dem Top-Tenor
Hans Peter Blochwitz, am Piano begleitet Rudolf Jansen. |
Bewertung: |
MASSIVE ATTACK
Songs: |
Musik-Art: Mystery-Psychedelic-Pop/Rock |
Conny's Kurz-Kritik: |
Neue
Töne, neue Musik: Schon interessant, was „Massive Attack“
bislang an „neuer“ Popmusik zauberten, ob man die Klangstrukturen
als TripHop-Muster identifizieren kann, sei dem phantasievollen Zuhörer
überlassen. Jedenfalls machen „Massive Attack“ auch
auf ihrem vierten Album damit weiter, wenn auch nicht mehr so intensiv,
mehr wärmer und dunkler. Auch die Sängerin Sinead O’Connor
ist wieder mal bei 3 Songs dabei, für mich eigentlich die noch
einzigen Highlights dieser Scheibe. Fürwahr gerieten sämtliche
Songs zu dunkel und mysterisch für mich. Der letzte Song (Antistar)
verfällt nach 8:17 Minuten in einen einzigen über 12 Minuten
langen monotonen Dur-Ton auseinander, wo man sich fragen kann, ob man
diese extreme simple Klangstruktur, die hier einem angeboten wird, nicht
schon als naive Popkunst einordnen kann. Oder auch nicht. Bewertung: |
THE GO-BETWEENS
Songs: |
Musik-Art: Gitarren-Pop-Rock |
Conny's Kritik: Wer guten eingängigen, etwas simplen handgemachten, öfters
monotonen Gitarren-Pop mit Keyboard-Tupfer ohne modischen Schnickschnack
mit anständiger Lyrik mag, ist mit dieser neuen CD der Go-Betweens
gut bedient. |
Bewertung: |
DAWAYNE BAILEY
Tracks: 1. I Keep Running 2. Monkey Man 1 3. Back On The Road Again 4. U Kill Me 5. Ocean Of Tears 6. Triel Sur Seine 7. Before You Start 8. Emily 1 9. Stand The Fall 10. Give Me Everything 2 11. Refrigerated Hate 12. Hyena Weeps 13. Day Tripper I 14. Right Back To The Blues 15. Square Dancers Firing Squad 16. Bed Of Roses 17. Rest Of My Life 1 18. Waiting 1 19. Steff Signer Speaks 20. Give Me Everything 1 21. Amy & Hilary 22. DB @ 10 Years Old |
Musik-Art: West-Coast Pop-Rock |
Conny's Kritik: Für Klangästheten bietet Dawayne Bailey’s neues Album
„Sketch“ so gut wie gar nichts an, eher der absolute Fan
wird hier einigermaßen zufriedengestellt. Der Ex-Gitarrist von
Chicago (1986-1995) bietet hier auf 2 CD-Seiten und über 154 Minuten
ein Sammelsurium an Kalifornischer Pop-Rock-Musik an, altem mit neuem
Material gemischt, und mehr im Demo-Modus hergestellt, keine Top-Produktion.
Viele Songs sind klanglich unterste Schublade, musikalisch gibt es einige
Höhepunkte, einige Tiefpunkte und viel Mittelmaß. Dabei spielt
Dawayne öfters alle Instrumente alleine und seine Gesangsstimme
überrascht in den meisten Songs soulig- positiv. |
5-9 Punkte (von 12) |
NOA
Songs: |
Musik-Art: Ethno-World-Pop |
Conny's Kurz-Kritik: Schöne Stimme, starke Ausstrahlung, intelligent, engagiert und
atemberaubend schön: |
9 Punkte (von 12) |
BILL EVANS
Tracks: |
Musik-Art: Melancholischer Piano-Cool-Jazz |
Conny's Kurz-Kritik: Ein Klangalbum, ein Album der Gefühle, die Kontraste oder Gemeinsamkeiten
zwischen E-Piano und Akustikflügel, ein Meditationsalbum, alles Aussagen,
die das 1970 erschienene Album und 1998 wiederveröffentlichte Werk auf CD
mit 4 Bonustitel des Jazz-Pianisten Bill Evans beschreiben sollen. |
10-11 Punkte (von 12) |